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Schaffhauser Wirtschaftsmagazin September 2024

Das Medizinaltechnikunternehmen aus Schaffhausen

Die «Advanced Sterilization Products» ASP ist weltweit führend im Bereich der Infektionsprävention. Der Standort Schaffhausen nimmt mit der Produktion der Wasserstoffperoxid-Kassetten eine Schlüsselrolle ein. Denn ohne die Produkte aus Schaffhausen stehen Operationssäle auf der ganzen Welt still.

Lokal verankert, international vernetzt

Die Advanced Sterilization Products (ASP) ist seit rund 30 Jahren führend in der Infektionsprävention in Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen. ASP hat sich auf die Terminalsterilisation von medizinischen Instrumenten und Geräten fokussiert. Die von der ASP entwickelte Technologie setzt Wasserstoffperoxiddampf ein, um temperatursensitive medizinische Instrumente schnell, einfach und vor allem sicher zu sterilisieren. Dazu verwenden die ASP-Sterrad-Systeme Kassetten. Diese Schlüsselkomponente der ASP-Technologielösung wird in Schaffhausen hergestellt: «Diese Kassetten müssen höchste Sicherheits- und Qualitätsstandards erfüllen», erklärt Senior Director Global Manufacturing Ivo Aebischer. Er führt den Standort Schaffhausen mit den Bereichen Produktion, Reinraumproduktion und Verpackung. Am Standort Schaffhausen sind noch weitere Funktionen wie Einkauf, Supply Chain (Planung und Logistik), Finanzen, Qualität und Registrierung vertreten. Damit nimmt Schaffhausen eine Schlüsselrolle innerhalb von ASP ein. 

«Wir produzieren in Schaffhausen den weltweiten Bedarf der Sterilisations-Kassetten.»

Ivo Aebischer, Senior Director Global Manufacturing

International vernetzt

Aebischer ist seit drei Jahren in Schaffhausen tätig und hat die Integration von ASP in den neuen Besitzer, das US-Technologieunternehmen Fortive, mitbegleitet. «ASP ist die drittgrösste Firma innerhalb von Fortive und hat zentrale Bedeutung für den Aufbau des Health-Care-Segments im Konzern – darum soll Schaffhausen auch weiterwachsen», so Aebischer. ASP wurde 1987 gegründet und gehörte bis zur Übernahme durch Fortive im Jahr 2019 zu Johnson & Johnson. 

ASP hat eine weitere Niederlassung im kalifornischen Irvine und baut aktuell eine Produktion für Sterilisationsgeräte für den chinesischen Markt in China auf. Die Produktion der zentralen Kassetten findet zu 100 Prozent in Schaffhausen statt, Forschung und Entwicklung in Irvine. «Wir pflegen einen engen Austausch mit Kalifornien», erklärt Aebischer, «unsere Teams treffen sich regelmässig digital und auch immer wieder physisch.» Die Treffen sind sehr wichtig, um die Zusammenarbeit zu stärken und die Produktqualität hochzuhalten. Als Medizinaltechnikunternehmen lebt ASP von der Qualität der Produkte, denn die Anforderungen werden in dieser international stark regulierten Branche immer höher. «Mit unseren gut ausgebildeten rund 140 Mitarbeitenden in Schaffhausen können wir diese Qualität sicherstellen», unterstreicht Aebischer. Neben der Qualitätsanforderung steigt auch bei ASP der Innovationsdruck und die Bedeutung der Nachhaltigkeit der Produkte. «Insbesondere die ökologische Komponente wird immer wichtiger: wegen der Nachhaltigkeit, aber auch aus wirtschaftlicher Sicht, weil weniger Ressourcen weniger Kosten bedeuten.» Gleichzeitig sinkt damit auch die Abhängigkeit von Lieferketten.

ASP International GmbH

Die in Schaffhausen produzierten Sterilisations-Kassetten werden mit Wasserstoffperoxid in den Sterilisator von ASP eingeführt.

Im Stundentakt

Regional verankert

Die Produktion der Kassetten ist hochautomatisiert und läuft rund um die Uhr, an sieben Tagen pro Woche. «Wir produzieren in Schaffhausen den weltweiten Bedarf der Sterilisations-Kassetten», erklärt Aebischer. Und so fällt in der Produktion alle 14 Sekunden eine fast transparente Kunststoff-Kassette mit Wasserstoffperoxid gefüllt vom Förderband. «Wir leisten mit unseren Produkten einen wichtigen Beitrag für die Gesundheitsversorgung auf der ganzen Welt», erklärt Ivo Aebischer und ergänzt, dass dies ein Teil seiner Faszination für seine aktuelle Herausforderung bei ASP sei. Pro Woche verlassen rund 75000 Kassetten den Betrieb und werden in der ganzen Welt verteilt. Hauptmarkt für ASP ist Nordamerika mit 45%, Asien und Pazifik mit 14% sowie Europa mit 11%. Der Rest (14%) verteilt sich auf Lateinamerika, Naher Osten und Afrika.

Deutlich reduzierter ist der Radius der Zulieferer für die Rohmaterialien wie Karton, Folien, Papier, Plastik (LDPE) oder Wasserstoffperoxid. ASP setzt auf Partner aus der Schweiz und dem nahen Ausland. «Das ist nicht nur ökonomischer, sondern auch ökologischer. Die räumliche Nähe führt auch zu mehr Flexibilität», erklärt Aebischer. ASP hat in den letzten Jahren lokalisiert und setzt, wenn möglich, auf Partner aus der Region. So zum Beispiel in der Logistik: Weil die Lagerkapazitäten im Gebäude von ASP beschränkt sind, werden täglich die Rohmaterialien für die Produktion angeliefert und im Gegenzug die fertigen Waren durch den Logistikpartner Rhenus verschoben. 

Regional vernetzt fühlt sich auch das Unternehmen: Die Mitarbeitenden sind aus der Region, die kurzen Wege zu den kantonalen Behörden, der Wirtschaftsförderung und anderen Unternehmen werden geschätzt und gerne genutzt. «Bei Fragen werden wir unterstützt, und wir fühlen uns als relevanter Teil der lokalen Wirtschaft. Das ist ein wichtiges Zeichen für uns.»

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