Bereits 17 Schaffhauser KMU haben von einem INOS-Coaching Gebrauch gemacht. Allein 2024 wurden 35 Innovationsphasen von Schaffhauser Unternehmen unterstützt. Das Unterstützungsangebot ist definitiv bei der Zielgruppe angekommen und erfreut sich grosser Beliebtheit.
Die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft von Industrie, Gewerbe und Dienstleistung stärken ist eines der Förderschwerpunkte der Regional- und Standortentwicklung des Kantons Schaffhausen (RSE). Insbesondere KMU weisen ein grosses Innovationspotenzial auf und bilden das Rückgrat der Wirtschaft. Doch gerade für KMU sind auch die Hürden, um Innovationen zu realisieren, besonders hoch. Schaffhausen ist deshalb zusammen mit den Ostschweizer Kantonen Teil des Innovationsnetzwerks Ostschweiz (INOS). INOS bietet ein breites Unterstützungsportfolio für Innovationsvorhaben von industrie- und produktionsnahen KMU. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) unterstützt die Initiative im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP).
INOS-Coachings werden stärker nachgefragt
Das Angebot von INOS wurde 2021 eingeführt und hat sich mittlerweile etabliert. Das zeigt die stark gestiegene Nachfrage im Jahr 2024: 35 Innovationsphasen von Schaffhauser KMU wurden mit dem Unterstützungsangebot vorangetrieben. Im Vorjahr waren es er ist deren sechs.
Wer sich für ein INOS-Coaching interessiert, meldet sich beim Industrie- und Technozentrum ITS. Nach der Kontaktaufnahme und einem Treffen erstellt das ITS eine Bedürfnisanalyse und vermittelt mögliche Coaches. Die Unternehmen suchen selbständig den Kontakt und entwickeln einen Vorgehensvorschlag für das Innovationsprojekt. Wie das funktioniert,
zeigt das Beispiel Karl Storz.
Digitale Bildgebung in der Endoskopie mit Karl Storz
Eines der Schaffhauser Unternehmen, das 2024 ein INOS-Coaching genutzt hat, ist Karl Storz. Das weltweit tätige Medizinaltechnikunternehmen ist spezialisiert auf die Herstellung und Entwicklung von endoskopischen Instrumenten für die Human- und Veterinärmedizin wie auch industrielle Anwendungen. In Schaffhausen beschäftigt Karl Storz rund 200 Mitarbeitende in der Entwicklung, Fertigung, Service und Logistik.
In der Endoskopie wird die digitale Bildgebung immer wichtiger für die Diagnose und Behandlung. Damit heute vorhandenen Bildoptimierungsverfahren mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizinaltechnik genutzt werden können, braucht es allerdings noch technische Innovationen. Um diesen Innovationsschritt machen zu können, hat sich Karl Storz für ein INOS-Coaching und damit die Bildung einer strategischen Entwicklungspartnerschaft entschieden. Ziel des Coachings war es, neue innovative Technologien für den Einsatz von medizinischen Geräten zu entwickeln, damit diese Unterstützung bei Diagnose und Behandlung bieten.
Nach dem ersten Kontakt mit dem ITS, einer gemeinsamen Bedarfsanalyse und der Identifikation von möglichen Coaches durch das ITS, hat sich das Team von Karl Storz mit einem Coach selbständig an die Arbeit gemacht. Innerhalb von sieben Monaten hat es mit dem INOS-Coach Opportunitäten analysiert und eine Umsetzungsstrategie für die Entwicklung der Bildgebung erarbeitet. In einem zweiten Schritt wurden Fördermassnahmen geprüft und ein Forschungskonzept für eine zuverlässige KI-Anwendung für die digitale Bildbearbeitung in der Endoskopie erarbeitet. Das INOS-Coaching hat die Grundlage für einen erfolgreichen Innosuisse- Förderantrag gelegt, mit dem Karl Storz den nächsten Entwicklungsschritt machen kann.