Das Swiss Transit Lab in Schaffhausen (STL) in der Anwendungsregion Schaffhausen steht vor einem grossen Schritt in der Entwicklung der automatisierten Mobilität im öffentlichen Verkehr. Ab Ende April verbindet die neue STL-Linie 13 den Bahnhof der Stadt Schaffhausen mit dem neu entwickelten Quartier Stahlgiesserei. Damit ist zum ersten Mal in der Schweiz ein automatisiertes Fahrzeug mit Dual-Mode-Technologie im Betrieb.
Mit der «STL Linie 13» erprobt das STL den Einsatz neuster Technologien im öffentlichen Strassenverkehr und die Anbindungen der ersten bzw. letzten Meile. Im Pilotbetrieb liegt der Fokus auf der Entwicklung und Nutzung von Mobilitätsdienstleistungen im Alltag bis vor die Haustür unter Einbezug der Bedürfnisse der Fahrgäste. Die Anwendung findet deshalb direkt im Zentrum von Schaffhausen zwischen dem Bahnhof und dem neu entwickelten Areal Stahlgiesserei statt. Im Fokus stehen Fragen des effizienten technischen Betriebs sowie der gesellschaftlichen Akzeptanz und Beteiligung – alles zur Stärkung des öffentlichen Verkehrs der Zukunft. Die Fahrten werden immer von einem Sicherheitsfahrer im Auto begleitet.
2018 startete das Schaffhauser Swiss Transit Lab in Schaffhausen (STL) zum ersten Mal einen Pilotbetrieb mit einem selbstfahrenden Bus (Linie 12), eingebunden ins ÖV-Netz der Verkehrsbetriebe Schaffhausen vbsh, in touristischer Anwendung am Rheinfall. Aufbauend auf diesen Erfahrungen und gemeinsam mit einem erweiterten Kreis an Partnern geht das STL den nächsten Technologieschritt: Neu arbeitet das STL ein handelsübliches Elektrofahrzeug der Marke Toyota (ProAce Verso Electric), aufgerüstet mit Sensor- und Aktor-Technologie sowie Software für automatisiertes Fahren des Finnischen Startups Sensible4 für den Dual-Mode-Betrieb.
Die Dual-Mode-Technologie wird hinsichtlich der Verfügbarkeit von Fahrzeugen im automatisierten Betrieb neue Massstäbe setzen und zugleich Empfehlungen zur Handhabung ausserhalb der Pilotstrecke geben. Die Dual-Mode-Technologie erlaubt automatisiertes Fahren sowie den manuellen Betrieb des Fahrzeugs. So können herkömmliche Fahrzeuge entsprechend nachgerüstet werden. Gleichzeitig zum Pilotbetrieb ist die «STL Linie 13» mit dem Fahrzeug ein Anwendungslabor für weiterführende Technologien, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle rund um das automatisierte Fahren. Es bietet interessierten Unternehmen und Forschenden die Möglichkeit, eigene Lösungen mit dem Fahrzeug zu erproben.